Blog Post

Die Pottkieker

Die Geschichte des Töpferhandwerks

  • von Anno Stock
  • 19 Feb., 2023

Von der Steinzeit bis heute

Das Töpferhandwerk ist eine der ältesten Künste der Menschheit. Schon in der Steinzeit wurden Töpfe aus Ton hergestellt, um Lebensmittel und Getränke zu transportieren und zu lagern. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Technik des Töpferns stetig weiterentwickelt und die Töpferwaren immer vielfältiger und kunstvoller gestaltet. In diesem Blogartikel werden wir die Entwicklung des Töpferhandwerks von der Steinzeit bis in die Neuzeit näher betrachten.


Entwicklung des Töpferhandwerks in der Steinzeit

Die ältesten bekannten Töpfe stammen aus der sogenannten Jungsteinzeit und sind etwa 10.000 Jahre alt. Damals wurden diese Gebrauchsgegenstände noch aus ungebranntem Ton hergestellt, indem Tonklumpen in Wasser getaucht und dann mit den Händen oder einem Holzstab aufgerollt wurden, bis sie eine dünne Platte bildeten. Diese Platten wurden dann zu einem Trichter geformt und mit Wasser getränkt, damit sie nicht mehr so leicht brachen. Anschließend wurde der Rand des Tonschirms mit einer Holzkelle oder einem Stein ausgebessert und der Ton geglättet. Zum Schluss hat man den Trichter mit einer Handvoll Erde verschlossen, damit er seine Form behielt, und dann über einem Feuer getrocknet. Sobald der Ton getrocknet war, konnte er über dem Feuer gebacken werden, um ihm Haltbarkeit zu verleihen.


Das Töpferhandwerk in der Bronzezeit ...

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Töpferhandwerk weiter und die ersten Brennöfen wurden erfunden. In der Bronzezeit wurden die Töpfe aus Ton gebrannt, um sie haltbarer zu machen. Zunächst wurden die Töpfe in einem offenen Feuer gebacken, aber bald schon wurden spezielle Brennofen entwickelt, in denen die Töpfe bei höheren Temperaturen gebacken werden konnten. Diese neue Technik veränderte die Oberfläche der Töpfe und machte sie glatter und glänzender. In der Bronzezeit wurden auch die ersten Dekorationen auf den Töpfen angebracht, indem man Zeichnungen in den Ton ritzte oder mit Metallstiften Muster auf die Oberfläche malte.


... in der Eisenzeit ...

In der Eisenzeit entwickelten die Menschen weiterhin die Technik des Brennens von Tonwaren und verwendeten nun auch Metallformen, um kompliziertere Gegenstände herzustellen. In dieser Zeit wurde auch das Glasuren von Töpfen populär, indem man Glasurmittel in den Ton mischte oder den Ton in einer Glasur badete. Diese Technik verleiht den Töpfen eine glatte, wasserdichte Oberfläche und schützt sie vor Schmutz und Flecken. Die Glasuren konnten schon recht schnell in vielen verschiedenen Farben hergestellt werden und ermöglichten es den Menschen, ihre Töpfe nach Belieben zu dekorieren.


... im Mittelalter ...

Im Mittelalter gab es zwar nicht viele gravierende Fortschritte in der Technik des Töpferns, aber es entstand eine neue Art von Tonwaren – die Fayence. Fayence ist eine Art Keramik, bei der Glasurmittel in den Ton gemischt werden, um ihm einen seidenmatten Glanz zu verleihen. Fayence-Keramik fehlt jedoch die Haltbarkeit von anderen Tonwaren. Daher wird sie nicht zur Gebrauchskeramik gerechnet.


... bis in die heutige Zeit

Durch die Industrialisierung wurden die Produktionsmethoden auch von Tonwaren vereinfacht und verbessert. So konnten massentaugliche Keramikwaren hergestellt werden, die für jeden erschwinglich sind. Heute gibt es eine Vielzahl verschiedener Keramikprodukte von ganz einfachen Gebrauchsgegenständen bis hin zu kunstvollen Sammlerobjekten – für jeden Geschmack ist etwas dabei! Neben der klassischen Gebrauchskeramik reicht die Auswahl über Deko-Objekte und Brunnen für den Garten oder das Wohnzimmer bis hin zum Keramikschmuck. Sogar Waschbecken und anderes Interieur aus dem Sanitärbereich lässt sich handwerklich und mit Liebe zum Detail produzieren. Wer etwas tiefer in die Tasche greift und sein Bad nicht ausschließlich im Baumarkt, sondern teilweise auch in der Töpferei ausstatten lässt, schafft sich einen wirklich einzigartigen Wellnessbereich.

Trotz der technischen Fortschritte ist das Töpfern immer noch eine Kunst, die viel Zeit und Geduld erfordert. Es ist ein sehr meditativer Prozess, bei dem man sich auf den Umgang mit Ton konzentrieren muss. Die Herstellung von Keramikwaren ist nach wie vor eine anspruchsvolle Aufgabe, die jahrelange Erfahrung und Können erfordert.



Share by: